Pittoresker Ankerplatz mit wechselhafter Geschichte
Portocolom mit seinem Naturhafen ist ein wahres Schmuckstück.
Einst zum Schutz römischer Boote und Galeeren gedacht,
entwickelte sich der Ort schon bald zu einem Zentrum für Handel und Fischerei.
Heute genießen viele Urlauber den Charme von Seefahrt und Historie.
Einer der schönsten Naturhäfen Mallorcas liegt im Osten der Insel. Wer hinter Felanitx in Richtung Portocolom fährt, sieht als Erstes das Hafenbecken und die in dieses sanft auslaufende Altstadt. Der markante Leuchtturm in Richtung Meer deutet auf eine lange Seefahrer-Tradition – sowohl für Entdecker als auch die Fischerei. Der kleine und noch in vielen Bereichen ursprüngliche Fischerort hat sich seinen Charme, trotz Tourismus, erhalten. Wer unter der Woche früh das Städtchen besucht, trifft tatsächlich noch auf Fischer beim Einlaufen und Ausladen ihrer Ware. An der Mole liegen viele traditionelle Llaüts vor Anker.
Schon zu Römerzeiten wurde der Naturhafen zum Ankern und dem Schutz von Booten genutzt. Im Mittelalter entwickelte er sich dann zu einem belebten, kleinen Handelshafen im Osten Mallorcas. Das Gebiet selbst jedoch war aufgrund der entfernten Lage zur Hauptstadt und unzähliger Piratenüberfälle eher dünn besiedelt, und nur wenige Fischer lebten im ursprünglichen Bereich der Altstadt. Erst nach Bau des Wachturms, des Leuchtturms sowie der Einrichtung einer Hafeninfrastruktur im 18. Jahrhundert, entwickelte sich der Hafen zu einem kleinen Handelszentrum.
Es waren aber nicht die Fische, die dem Hafen neuen Glanz und Aufmerksamkeit verliehen, sondern ein reger Handel mit Wein; insbesondere die Ausfuhr des Weins in die französische Stadt Seta brachten die Handelstätigkeit zu echter Blüte – bis die Reblaus dem Geschehen ein Ende setzte. In der Not besannen sich die vorherigen Winzer der natürlichen Ressourcen des Gebietes: Fischerei und Tourismus. Bis heute wird gefischt; Zeitzeugen sind die vielen „Bootsgaragen“, die mit bunten Türchen und Toren die Küste zieren. Die ersten „Sommerfrischler“ genossen die bunten, direkt am Meer liegenden Häuschen der Altstadt für Ihre Erholungsurlaube.
Neben dem Fischfang ist auch der Tourismus dem Ort erhalten geblieben – dieser konzentriert sich jedoch auf die umliegenden Strände. Die Cala Marsal – der größte und mit der blauen Flagge ausgezeichnete Strand, El Babo – oder Arenal d’es Ases – und Cala del Algar. So entsteht ein angenehmes und ursprüngliches Ambiente in der Stadt und dem Hafen von Portocolom und lässt die Besucher einen Hauch vergangener Seefahrergeschichten erahnen.