Abnehmen ! Aber wie ? Wir haben den Test gemacht
Bikini Slimming Wochen im Nutripure – Sophia Everszumrode
Ein jeder kennt doch bestimmt diese Momente, das Zuknöpfen der Lieblings-Jeans wird zum schweißtreibenden Kampf am Morgen. Nachdem ich selbst minutenlang durch mein Zimmer gehüpft bin, in dem zum Scheitern verurteilten Versuch meine älteste und liebste Hose über den Po zu bekommen, habe ich den Entschluss gefasst – Jetzt ist genug! In Theorie hört sich so ein Hintern a la Kim Kardashian ja toll an, alles gut und schön. In Praxis kann so ein Hinterteil jedoch Beziehungen zerstören. An irgendwem muss der Frust ja ausgelassen werden.
Der Sommer steht vor der Tür, meine Traumfigur ist über das vergangene Jahr allerdings in weite Ferne gerückt. Als hätte jemand einen sechsten Sinn dafür fiel dann kurz nach dem Hosen-Dilemma das Thema Diäten in der Redaktion, und noch nie schoss meine Hand so schnell in die Höhe als bei der Frage, ob jemand Lust habe, eine der tausenden Diäten die heutzutage die Runde machen, zu testen. Als wolle mir jemand ein Zeichen geben. Oder wohl eher, ein Wink mit dem Zaunpfahl.
Es handelt sich dabei um die HCG Diät. Zwei Tage Ladetage, 21 Tage Diätphase, 21 Tage Stabilisierungsphase der neu gewonnenen Essgewohnheiten. Alles unter Beobachtung, mit Treffen zum wiegen, zusammen Sport machen, und durch die Einnahme der HCG Globulis soll der Stoffwechsel angekurbelt, und mit extra Kapseln für die zusätzliche Vitaminzufuhr der tägliche Vitaminhaushalt geregelt werden.
Hört man die Worte „Ladetage, eat what you like“, was quasi heißt „Schaufle so viel wie möglich in dich rein, belade deinen Körper“, denkt man sich natürlich zu allererst, „Klasse, kann nicht jede Diät so ablaufen?“ In der Theorie hört sich das natürlich toll an. Doch in der Praxis ist das gar nicht so einfach. 2.500 Kalorien sollten eingenommen werden. Ob ich das nun wirklich geschafft habe, bleibt offen. Mitgezählt habe ich als notorischer Schussel natürlich nicht. Doch ich habe es versucht, und ich muss ganz ehrlich sagen, es war ein Kampf. Das hört sich wahrscheinlich komisch an, denn sind wir mal ehrlich, wer isst denn nicht gerne? „Iss so viel wie möglich“. Bei wem leuchten die Augen nicht auf bei dem Gedanken an McDonald’s, Burger King, und Co.? Eine gute Grundlage sollte ich mir allerdings mit Besuchen bei eben jenen Ketten und dem Leerfuttern des Süßigkeiten Schranks geschaffen haben.
Der Montag, der offiziell erste Tag der Diät, fing allerdings noch härter an. Eine radikale Umstellung meines Ernährungsplans – keine Kohlenhydrate, kein Fett, kein Salz, kein Zucker – und zum Frühstück gab es zwei gekochte Eier und eine Orange. Da ist man nach einem halben Jahr bei Oma und Opa anderes gewöhnt. Den Tag habe ich dann doch irgendwie überstanden. Zum Abend gab es dann eine Zucchini-Hähnchen-Pfanne, ohne Fett und Salz natürlich, doch ganz so schwierig wie anfangs vermutet hat sich besonders das Salz-Verbot als wirklich einfach herausgestellt. Gewürzt wurde dann halt mit einer salzlosen gekörnten Brühe. Der wirkliche Knaller sollte aber noch kommen; Der abendliche Ausflug nach Burger King. Man muss wissen, Mozzarella-Sticks sind eine meiner größten Schwächen. Und meiner Cousine beim mampfen ihrer eigenen Portion zuzuschauen, während ich mich mit einem stillen Wasser zufrieden stellen musste, da kochten wahre Hassgefühle auf, und die Frage, ob es mir das wirklich wert ist, schoss mir durch den Kopf. Doch ich habe ich eisern durchgehalten. Und ich meine, wenn ich das schon ohne wirklich große Probleme geschafft habe, dann sollten die weiteren zwanzig Tage doch wohl ein Klacks sein.
Ganz so einfach wie am ersten Tag gedacht sollte es dann allerdings doch nicht werden. Wäre ja auch zu schön gewesen. Den Tag über war alles gut. Morgens gab es dann anstatt dem liebevoll von Opa geschmiertem Brot, zwei Eier – ungesalzen natürlich, doch daran kann man sich gewöhnen (wenn man muss). Zwischendurch mal einen Apfel oder eine Birne, wenn der Hunger gar nicht mehr auszuhalten war, und zum Abend dann die Ration Fleisch und Gemüse für den Tag, jeweils 150 und 250 Gramm, im gekochten Zustand.
Der Heißhunger allerdings, der sollte noch kommen.
Und das auch viel früher als erwartet. Denn bereits am dritten Abend hätte ich absolut alles für einen Döner getan. Und wenn ich sage „absolut alles“, dann meine ich absolut alles. Es war pure Folter. Die Erinnerung an meinen Lieblings-Dönerladen in Deutschland ließ mich nicht mehr los. Der Gedanke, das Reinbeißen in knuspriges Fladenbrot, gefüllt mit saftigem Fleisch und, oh Mann, Feta-Käse! Wie ich dem Drang, mich in mein Auto zu setzten um die nächste Dönerbude anzusteuern letztendlich standhalten konnte, ist mir bis heute ein Rätsel. Verfolgt hat sie mich allerdings bis in meine Träume, diese mit Feta behäufte Dönertasche.
Es sollte aber einfacher werden. Die nächsten Abende verbrachte ich bei meiner Cousine, die sich, ebenso wie ich, ein Leben lang ausschließlich von Pasta und Pizza ernähren könnte. Und während sie genüsslich ihr Pasta-Pesto – neben Mozzarella-Sticks mein absolutes Leibgericht, muss man wissen – verspeiste, aß ich brav mein Gemüse. – Und es war erstaunlicherweise überhaupt kein Problem! Ich weiß, das hört sich wahrscheinlich gelogen an, und ich muss zugeben, einen Teelöffel ihres Pestos habe ich mir auch gegönnt – schmeckt gar nicht so schlecht, angebratene Zucchini mit Pesto. Das, bei Burger King verspürte Hassgefühl, der Neid von „Du darfst, und ich muss mir diesen Mist reinziehen“, der blieb – dieses Mal – aus.
Auch mit dem Sport lief es von Tag zu Tag besser. Montags, mittwochs und freitags geht es normalerweise nach Puerto Portals ins Nutripure um zusammen den Hafen entlang zu joggen. Beim ersten Treffen am Montag war dies noch die wahre Hölle. Wortwörtlich; Meine Lungen haben gebrannt, meine Schienbeine, meine Waden, meine Oberschenkel, und dass ich den Weg nach Hause ohne große Probleme zurückgelegt habe, scheint mir rückblickend eine wahre Meisterleistung.
Am Mittwoch dann der komplette Umschwung. Womit ich niemals gerechnet hätte, nach so kurzer Zeit. Doch den Hinweg bin ich bereits ohne wirklich große Probleme durchgelaufen. Klar, meine Beine – Waden und Oberschenkel – sendeten beim ersten Stopp abermals wahre Hilfeschreie an meinen Körper aus, und als ich dann wieder in meinem Auto saß, um mich auf den Weg zurück nach Hause zu machen, brauchte es erstmal ein paar Minuten bis das Wackelpudding-Gefühl aus meinen Beinen verschwand. Doch nach Mengen an Lob von Seiten Sonjas, wie toll ich das denn mache, und wie gut ich denn durchhalten würde, da kommt schon so ein Gefühl von Stolz auf. Und das kann man ruhig sein, finde ich, stolz auf sich selbst. So eine Ernährungsumstellung ist nämlich gar nicht so einfach, wie von den Medien gerne dargestellt.
Und dann kam das Wochenende. Und mit ihm sollte auch mich die umhergehende Grippe erreichen. Man muss wissen, wenn ich so richtig krank bin, ist das einzige was ich essen will und kann, fettig und so zuckersüß, manch einem wird schon beim Hingucken schlecht. Normalerweise!
Dieses Mal kam alles anders. Zwar habe mir am Sonntagmorgen, nach vielem Bitten und Betteln meiner Freundin, doch etwas „Vernünftiges“ zu essen, ein Brot mit Omas hausgemachter Marmelade geschmiert – Kohlenhydrate und Zucker? Gott hab erbarmen! Doch neben diesem kleinen Schwächeanfall habe ich trotz allem meine Diät eisern durchgezogen.
Die Waage am nächsten Morgen, einem Montag, was heißt, ab nach Puerto Portals, hat dann auch, trotz den am vorigen Morgen zu mir genommenen Kohlenhydraten, mehr als zwei weitere Kilos weniger angezeigt, was mich auf fast fünf Kilo weniger bringt, und auf der Arbeit wurde ich dann direkt gefragt, ob ich abgenommen hätte. Wenn man so etwas hört, weiß man dann plötzlich, wieso man zugestimmt hat, sich komplett Zuckerfrei durch die Osterzeit zu quälen.
Am 25.03 lesen Sie wie es ihr weiterhin ergeht ….