Apfelessig – Sauer macht lustig – und gesund

Apfelessig – Sauer macht lustig –  und gesund

Kaum ein anderes Hausmittel hat so viele Wirkungen wie Apfelessig. Das Naturprodukt kann innerlich und äußerlich angewendet werden.

Apfelessig gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Naturprodukten weltweit. Viele Menschen sind vor allem von der Vielseitigkeit begeistert. Hergestellt wird Apfelessig aus fermentiertem Apfelwein. Im Gärprozess entstehen zahlreiche, wertvolle Inhaltsstoffe. Der im Handel erhältliche Apfelessig enthält lediglich fünf bis sechs Prozent Essig­säure, ist also vergleichsweise mild.
Schon die Römer nutzten Apfelessig zur Desinfektion von Wunden. Im Mittelalter wurde die sanfte Säure gegen die Pest eingesetzt: Waschungen von Gesunden sollten diese vor einer Infektion schützen. In der heutigen Zeit gilt Apfelessig als unterstützendes Mittel bei verschiedenen Behandlungen. Aber auch als Hausmittel zeigt der Obstessig immer wieder erstaunliche Wirkungen.

Sauer vor dem Essen
Wer Apfelessig als Naturprodukt medizinisch anwenden möchte, sollte naturtrüben, pasteurisierten Bio-Apfel­essig wählen. Dieser wird, im Gegensatz zu konventionellem Apfelessig, aus dem Most ganzer Bio-Äpfel gewonnen, der zusätzlich mit Bakterienkulturen angereichert wird. Diese sind wichtig für das Ingangsetzen des Gärungsprozesses. In diesem wird Alkohol in Essigsäure umgewandelt. Beim handelsüblichen Apfelessig kommen keine natürlichen Bakterien zum Einsatz, die Bakterien zur Entwicklung der Essigsäure werden dem Most künstlich zugesetzt.

Abseits der Verwendung als schmackhaftes Würzmittel in Salaten ist das säuerliche Produkt, vermischt mit Wasser, ein wunderbares Schönheitsmittel.

Apfelessig besitzt viele Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Enzyme und, nicht zuletzt, Pektin. Mediziner empfehlen die Mischung von 30 ml Essig auf ein Liter Wasser, welche vor dem Frühstück, dem Mittag- und dem Abendessen getrunken werden sollte. Mit ein wenig Honig kann man den säuerlich Geschmack etwas "heben". In dieser Form eingenommen wirkt Apfelessig stärkend auf das Immunsystem.

Natürlich gegen zu viele Kilos
Einen weiteren, positiven Effekt hat Apfelessig auf das Gewicht, oder besser, auf das Abnehmen. Grund ist seine Wirkung auf die Fettverbrennung. Sie wird durch die Säure angeregt. Das funktioniert über die Nieren. Essigsäure wirkt, wie ein Reinigungsmittel auf die Nieren und baut die Ansammlung von Fett im Körper ab. Zudem wirkt Apfelessig sättigend: Das Hungergefühl wird weniger.

Die Verdauung anregen
Ein Esslöffel Apfelessig auf ein Glas lauwarmes Wasser, etwa eine halbe Stunde vor dem Essen getrunken, unterstützt hingegen die Verdauung. Grund ist die enthaltene Essigsäure. Sie bekämpft Bakterien, Abfallprodukte aus der Nahrung und entstehende Gase im Darm. Wer unter Blähungen oder eine zu langsamen Verdauung leidet, wird schon bald Linderung spüren.

Sanfte Säure als Mundwasser
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit von Apfelessig ist diejenige als Mundwasser. Wie beschrieben, vernichtet die Säure Bakterien im Mund, die zu unangenehmen Gerüchen führen. Empfehlenswert ist die Mischung im Verhältnis 1:2 (ein Esslöffel Apfelessig auf zwei Esslöffel Wasser). Damit etwa 30 Sekunden gurgeln, und die Lösung wieder ausspucken.

Apfelessig als Hautpflege
Apfelessig lässt sich auch bequem von außen anwenden. Verdünnt im Verhältnis 1:2 – ein Esslöffel Essig und zwei Esslöffel Wasser – kann er nach der Reinigung als Gesichtswasser angewandt werden. Bei Pickeln daran denken, dass Apfel­essig leicht brennt.

Glänzende Wirkung zeigt Apfelessig übrigens als Haarspülung. Hier empfiehlt sich das Mischungsverhältnis 1:1. Die Mixtur nach dem Waschen ganz einfach in die Haare und die Kopfhaut einmassieren. Der Geruch ist schnell verflogen. Die Säure verschließt die Haarschuppen, und damit wird das einfallende Licht reflektiert. Die Haare wirken glänzender und gepflegter.

Die Wirkung des Apfelessigs ist in vielen Quellen beschrieben. Die heutige Wissenschaft beruft sich dabei auf die beobachteten Effekte und positiven Erkenntnisse für den Körper. Während die Inhaltsstoffe des Apfelessigs wissenschaftlich belegt und nachweisbar sind, beruhen die geschilderten Wirkmechanismen hingegen auf der Erfahrung vieler Jahrhun­derte.

Apfelessig selbst herstellen
Übrigens: Wer ganz auf natürlich setzt, kann Apfelessig auch selbst herstellen. Dazu benötigen Sie als technisches Equipment einen Glaskolben und eine "Essigmutter". Diese entsteht, wenn Sie den Kolben bis zur Hälfte mit Apfelmost füllen und dann etwas vorhandenen Apfel­essig hinzugeben. Anschließend mit einem dünnen Tuchabdecken und an einen warmen Ort stellen, täglich schütteln. Die „Essigmutter“ setzt sich nach und nach als geleeartiges Produkt auf dem fertigen Apfelessig ab und kann immer wieder neu verwendet werden. Den Apfelessig abschöpfen und in Flaschen füllen.