Impfstart gegen Covid-19 auf den Balearen

Impfstart gegen Covid-19  auf den Balearen

Pünktlich nach Weih­nachten starteten auch auf den Balearen die lang erwarteten Impfungen gegen die Viruserkrankung. Die Bewohner und Pflegekräfte der Seniorenresidenz Son Oms / San Miquel in Palma waren die ersten Personen auf den Inseln, welche den Impfstoff des Unternehmens Biontech-Pfizer erhielten. Insgesamt ließen sich dort 73 ältere Menschen und 90 Pflegerinnen, Pfleger und Sozialmitarbeiter immunisieren. Auch in anderen Residenzen und Einrichtungen begann die balearische Gesundheitsbehörde Ib-Salut mit den Impfungen.

Vorangegangen waren Anschreiben an Bewohner und deren Familien, in denen über das Präparat aufgeklärt und informiert wurde. Jede geimpfte Personen erhält einen Beleg mit der Dosis und Chargennnummer, dem Datum der erfolgten, ersten Impfung sowie dem Termin der zweiten Immunisierung. Wie viele Menschen sich letztlich für eine Impfung entschieden haben, ist noch ungewiss. Der Generaldirektor von Ib-Salut, Juli Fuster, sprach von einem "sehr hohen Prozentsatz".

Skepsis unbegründet

Während viele Menschen sehnlichst auf den Impfstoff warten, bleiben andere weiterhin skeptisch. Diese Skepsis sei allerdings unbegründet, erklärte der für Impfprävention zuständige Bereichsleiter Dr. med. Ole Wichmann vom Robert-Koch-Institut in Berlin. Trotz der vergleichsweise schnellen Zulassung seien keine Abstriche bei der Überprüfung und der Sicherheit vorgenommen worden. Man sei schneller zu einem Impfstoff gelangt, weil viele Entwicklungsprozesse gleichzeitig und eine weltweite Zusammenarbeit stattgefunden habe. Der Impfstoff verändere keine Gene, denn die mRNA gelange nicht in den Zellkern, sagte Wichmann.

Dauer des Impfschutzes unklar

Sicher sei, dass die Impfung vor einer Covid-19-Erkrankung schütze. Noch unklar sei, ob eine Ansteckung anderer Personen verhindert werde. Auch die Dauer des Impfschutzes sei bislang unbekannt. Besondere Beachtung müsste die Wirkung der Impfung bei Menschen mit eingeschränktem Immunsystem finden, so Wichmann.

Der Wissenschaftler erinnerte daran, dass sich auch durch die Impfung zunächst nichts an der Gesamtsituation ändern werde. Das bedeutet, dass auch auf den Balearen die AHA + L-Regeln sowie die geltenden Schutz- und Hygie­ne­bestimmungen Bestand haben – sowohl bei Geimpften als auch Ungeimpften. Bis die Zirkulation des neuartigen Coronavirus in der Bevölkerung spürbar zurückgehe, dauert es noch viele Wochen.

Urlauber müssen negativen Test vorweisen

Entsprechend wird auch von Urlaubern, die auf die Balearen kommen, ein negativer PCR-Test verlangt. Dieser kann entweder bis maximal 72 Stunden vor Abflug durchgeführt werden. Laut Ib-Salut hatten rund 60 Prozent der Passagiere bislang ein entsprechendes Dokument dabei.

Ausnahmen für die Test-Nachweise gibt es lediglich für Personen, die aus Regionen mit einer Inzidenz von weniger als 150 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen kommen. Wer bei Ankunft keinen negativen PCR-Test vorweisen kann, wird noch am Flughafen einem Antigen-Test unterzogen oder muss für zehn Tage in Quarantäne.     

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