Zahnfleischbluten kann in verschiedenen Phasen des Lebens gehäuft auftreten und die unterschiedlichsten Ursachen haben. Treten Blutungen auf, sollte eine Untersuchung des Zahnarztes abklären, welche Ursachen das sind. Bleiben beim Apfelabbeißen rote Spuren zurück? Enthält die ausgespuckte Zahnpasta nach dem Zähneputzen Blut? Oder haben Sie einen metallischen Geschmack im Mund? Blutet es an immer derselben Stelle oder überall im Mund? Liegt eine Schwellung des Zahnfleisches vor? Und wenn ja, nur an einer Stelle oder überall? Hat sich die Farbe des Zahnfleisches verändert? Diese Fragen geben Aufschluss darüber, welche Ursache die Blutung haben kann.
Der Zahnarzt wird zunächst eine gründliche Inspektion des Zahnfleisches vornehmen und wenn nötig, die sogenannte "Taschentiefe" ermitteln. Wünschenswert ist, wenn das Zahnfleisch um die Zähne – gut durchblutet – eng anliegt. Ist der Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch erweitert, spricht man von einer Tasche. Eine Tasche kann die Eintrittspforte für Bakterien und Speisereste sein, die sich entzünden können. Tritt nur eine Tasche – immer wieder an der gleichen Stelle – auf, kann es an einem überstehenden Füllungs- oder Kronenrand liegen, der das Zahnfleisch reizt. Mit der Korrektur des Füllungs–randes oder der Kronenform wird man dann schnell eine Besserung erzielen. Auch Fehlbelastungen von Zähnen – durch Knirschen, Pressen, zu hohe Kronen oder Füllungen, schief stehende Zähne etc. – können sich im Zustand des Zahnfleisches wiederspiegeln. In einigen Fällen kann eine Erneuerung des Zahnersatzes oder der Füllung notwendig werden. Manchmal kann aber auch schon eine Kontrolle der Zahnkontakte oder Entspannung der Muskulatur hilfreich sein.
Treten Entzündungen und/ oder Blutungen an vielen oder allen Zähnen auf, muss sorgfältig nach den Gründen hierfür gesucht werden. Beispielsweise kann sich eine Umstellung des Hormonhaushaltes wie bei Schwangerschaft oder Pubertät darauf auswirken. Auch eine Reaktion auf Medikamente oder Materialunverträglichkeiten können dafür verantwortlich sein.
Der beste Schutz vor Zahnfleischbluten ist es, Zahnfleischentzündungen erst gar nicht entstehen zu lassen. Wer morgens und abends regelmäßig und ordentlich seine Zähne putzt, schützt sich effektiv vor Parodontitis. Am effektivsten ist die Reinigung mit einer elektrischen Zahnbürste.
Besonders wichtig ist es, auch bei schmerzhaften und blutenden Stellen nicht auf das Zähneputzen zu verzichten. Hier kann es für ein paar Tage sinnvoll sein von einer harten Zahnbürste auf eine weiche Zahnbürste umzusteigen, bis die Entzündung wieder abgeklungen ist. Zusätzliche antiseptische Mundspülungen werden besonders Patienten mit eingeschränkter Bewegungsfunktion empfohlen, bei denen nicht alle Zähne gleich gut erreicht und intensiv gereinigt werden können. Salzwasserspülung, Apfelessig, Kokosöl oder Ingwer sind nützliche Helfer aus der „Hausapotheke“. Eine medikamentöse Therapie kann aber auch in einigen Fällen notwendig werden. Wichtig ist in jedem Fall eine gründliche Abklärung!
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