Golf de Pollensa – Neun Löcher sollt ihr sein
Neun Löcher sollt ihr sein
Beim Halfway ist bereits Schluss. Dennoch lockt Golf de Pollensa mit spielerischen Herausforderungen und traumhaften Ausblicken auf die Bucht von Alcúdia
Neun-Loch-Plätze fristen auf Mallorca meist ein Schattendasein und werden aus Unkenntnis oftmals als bessere Übungsplätze abgetan, auf denen es sich vielleicht gerade einmal pitchen und putten lässt. Im Fall von Golf Pollença erweist sich dieses Vorurteil als krasser Irrtum. Der 1986 eröffnete Par-70-Parcours aus der Feder des spanischen Landschaftsarchitekten José Gancedo ist nicht nur optisch ein echtes Kleinod unter den großen Anlagen der Insel, sondern bietet sowohl Anfängern als auch erfahrenen Golfern jede Menge Spaß und Abwechslung.
Bereits auf dem Weg vom modern gestylten Clubhaus hinunter zum ersten Abschlag beschleicht einen das Gefühl, die Zivilisation ein großes Stück weit hinter sich zu lassen. Der Blick fällt auf unverbaute Natur zu fast allen Seiten. Auf der rechten Seite sind die Ausläufer des Tramuntana-Gebirges zu erkennen, links fällt die Landschaft in Form bewaldeter Hügelketten sanft bis zur Bucht von Alcúdia hinab.
Das Spiel beginnt mit drei relativ einfachen Par-4-Bahnen, deren Schwierigkeit hauptsächlich aus knorrigen Olivenbäumen auf und entlang der breiten und ebenen Fairways bestehen. Bereits auf der ersten Bahn macht sich das Besondere der Anlage bemerkbar. Die Greens werden in Pollença nämlich weniger von Bunkern als von so genannten „Waste Aereas“ verteidigt.
Dabei handelt es sich um flache Sand-Areale, die nicht als Hindernisse sondern als eine besondere Form von Rough gelten. Hier darf man also im Gegensatz zu Bunkern den Schläger auf dem Boden aufsetzen und störende Äste, Laub oder Stein entfernen.
So richtig spannend wird es zum ersten Mal an Loch Nr. 4, einem Par-3, dessen Fairway rechts an einem großen Wasserhindernis vorbeiläuft. Der mögliche Tee-Shot auf das Green wird zusätzlich dadurch erschwert, dass sich die Fahne auf einem zwei Meter hohen Plateau befindet, das von mehreren, davor liegenden Felsbrocken verteidigt wird. Loch Nr. 5 ist ein langes Par-4, dessen breiter und gefälliger Fairway zuerst runter und dann wieder rauf in Richtung Grün führt. Die großzügigen Ausmaße dieses Greens dürften wohl so manchen Spieler überrascht haben.
Erinnerungswürdig ist sicherlich auch Loch Nr. 6. Mit dem Abschlag muss man rund 150 Meter carry über einen skurrilen Ziergarten aus Buchsbaumsträuchern schlagen. Wer das nicht schafft, dürfte echte Schwierigkeiten bekommen, hier wieder mit dem Ball herauszufinden.
Krönender Abschluss ist Loch Nr. 9, das einzige Par-5 der Anlage. Hier geht es vom Abschlag hinunter auf den extrabreiten Fairway, in dessen Mitte zwei riesige Steineichen stehen, durch die man wie durch ein großes Tor hindurch spielen muss. Als Belohnung winkt auf dem erhöht liegenden Green ein fantastischer Ausblick auf die Bucht von Pollença.
Rund 80 Mitglieder zählt der Club, bei den Tagesgästen handelt es sich vor allem um britische Residenten aus der Umgebung. Bereits für 45 Euro kann man in Golf Pollença auf die Runde gehen, wer 18 Löcher spielen möchte, zahlt je nach Saison zwischen 76 und 81 Euro. Zu den Serviceeinrichtungen im Club gehören auch eine Driving-Range sowie ein Übungsgelände. Der Eintritt kostet inklusive 60 Rangeballs 13 Euro.
Weitere Info unter www.golfpollensa.com