Matthias Opdenhövel ist bekennender Gladbach-Fan. Er konnte nicht anders, wie er selbst mit Blick auf die Begeisterung von Vater und Großvater zugibt. Doch Opdenhövel wurde offenbar weitaus mehr in die Wiege gelegt. Als Journalist machte er sich in verschiedenen Formaten – vom Sport bis zu Unterhaltung – einen Namen. Schließlich machte er mit einem Buch Pilates auch für Männer salonfähig. Matthias Opdenhövel ist Garant für gute und knackige Moderationen, bringt Themen auf den Punkt.
Ausgleich zum vielfältigen Job findet der gebürtige Detmolder, der am 25. August 53 Jahre alt wird, immer wieder und gerne auf Mallorca.
Seit fast zwei Jahren bist Du nicht mehr bei der „Sportschau“.
Trauerst Du dieser Zeit nach??
Nein. Die „Sportschau“ war lange Jahre der heilige Gral im Fußball, aber ich habe sie zehn Jahre moderiert und mit der WM 2014 in Brasilien und dem Finale im Maracana mit dem deutschen Finalsieg das absolute Highlight gehabt. Mehr geht nicht. Leider hat die ARD in den letzten Jahren viele Live-Fußballrechte verloren, und in der Samstags Sportschau Stunden nach Abpfiff immer noch auf Spannung zu machen, ist heutzutage nicht mehr zeitgemäß. Ich stehe lieber direkt im Stadion und übertrage Live-Spiele. Deshalb sind die SAT1-Rechte ein tolles Rechte-Paket. Wir übertragen elf Bundesliga und Zweit-Liga-Spiele, in denen es in allen um was geht. Dazu U21-Länderspiele. Ich stehe zur Zeit öfter im Stadion als zuletzt im Ersten, deshalb war der Wechsel für mich mit dem Gesamtpaket bei ProSieben/SAT1 unschlagbar.
„Zervakis & Opdenhövel“ ist ein eher journalistisches Format.
Wie wohl fühlst Du Dich in diesem Genre?
Absolut zuhause. Denn ich bin ja nicht nur Sportjournalist. Ich habe vor 30 Jahren beim Radio meine journalistische Lehre als Volontär absolviert. Mir macht es bis heute unglaublich Spaß, neugierig zu sein und spannende Themen in Sendungen zu behandeln. Wir haben ein sehr engagiertes ZOL-Team, und Linda ist spitze.
Blickt man auf die Moderationen, könnte man meinen, dem Opdenhövel passt jeder Schuh. Ist das so, oder machst Du selbst den Schuh erst passend?
Ich habe das große Glück, eine ziemlich breite Range moderieren zu dürfen. Da bin ich sehr dankbar für. Aber ich habe mir das in den vielen Jahren auch erarbeitet. Zufällig passieren Dinge nicht auf lange Strecke. Trotzdem freue ich mich jeden Tag, dass ich mit Fußball, ZOL und „The Masked Singer“ die unterschiedlichsten Sendungen moderieren kann.
2018 erschien Dein Buch „Pilates für Männer“. Ein klares Statement für sportliche Gleichberechtigung?
Ach, ich wollte nur mal zeigen, dass Pilates nicht nur eine sehr effektive Trainingsmethoden für Frauen ist… Immerhin war Josef Pilates früher ein Boxer aus Mönchengladbach. Der hat sich im ersten Weltkrieg aus einem Feldbett ein Trainingsgerät gebaut. Mit dem eigenen Körpergewicht und Federspannung hat er sich und seine Kumpels fit gemacht. Das weiß kaum jemand. Viele Leute denken immer noch, das sei eine Modesportart nur für Frauen. Ist aber nicht so. Es gibt kaum einen Profisportler, der keine Pilatesübung in seiner täglichen Trainingsroutine hat.
Apropos Mönchengladbach. Du warst vor 20 Jahren dort Stadionsprecher. Wie wird die Saison für die Borussia?
Es ist ja kein Geheimnis, dass mein Herz seit meiner frühesten Kindheit für die Borussia schlägt. Mein Opa war Gladbach Fan, mein Vater ist es, da hatte ich keine andere Chance… Man kann sich als Sportmoderator trotzdem objektiv mit seinem Lieblingsclub auseinandersetzen. Und ich bin sogar besonders kritisch, was die Borussia angeht. Ich würde mir wünschen, dass es nach zwei Fehlversuchen zuletzt zwischen Trainer und Spielern endlich wieder matcht. Wenn die Chemie im Team stimmt, dann kann es nur besser werden.
Stell‘ Dir vor, Du dürftest zwischen dem
„Dschungelcamp und „Let’s Dance“ wählen. Deine Entscheidung? Mitzumachen oder zu moderieren? Beides nicht. Falscher Sender (lacht).
Du bist immer wieder gern auf Mallorca, nicht nur zum Golfen. Was fasziniert Dich an der Insel?
Die Abwechslung. Ich kann hier Bootfahren, wandern, Radfahren, relaxen, Sport treiben, quasi alles. Und die Landschaft ist so wahnsinnig vielseitig und wunderschön. Meine Lieblingsmonate sind Mai und Oktober.
Wie lange kennst du Ole schon?
Ich glaube seit 15 Jahren. Mein Sohn und ich haben im Robinson Club damals bei ihm einen Schnupperkurs gemacht. Da war Finn sieben. Mit 14 hatte er Handicap 4. Das zeigt wie gut Ole als Lehrer ist. Und er ist sehr lustig dazu und nicht so steif wie sonstige Golfpros. Eine Runde mit Ole macht immer sehr viel Spaß und ich lerne jedes Mal dazu. Das wird auch nie aufhören, denn ich bin von einem Singlehandicap weit entfernt (lacht).
Bevorzugst Du Luxushotel oder Fincaurlaub?
Ich habe hier eine Finca und würde die für kein Hotel der Welt tauschen.