IZ im Gespräch mit…Olaf Möhle über Golf, Golfer und Mallorca
Ole (Olaf Möhle), Gründer und Chef-Golfpro der Golfschule sportivgolf Mallorca, geht für die IZ auf Golfrunde mit verschiedenen Spielern. Als Trainer und Golf Mentalcoach ist
Olaf Möhle, Gründer und Chef-Golfpro der Golfschule sportivgolf Mallorca, geht für die IZ auf Golfrunde mit verschiedenen Spielern. Als Trainer und Golf Mentalcoach ist Olaf Möhle bereits seit vielen Jahren in unterschiedlichen Clubs tätig und versteht es in hohem Maße, Einsteiger und Fortgeschrittene für den Golfsport zu begeistern. „Golf spielen lernen – so effektiv und unterhaltsam wie möglich“, lautet sein Motto, mit dem
er das Golfspiel seiner Kunden verbessert und dabei sicherstellt, dass das Urlaubsgefühl erhalten bleibt.
Mehr Infos zu Olaf Möhle unter http://www.sportivgolf.com/die-golfschule
Als der Bub merkte, er müsse an die frische Luft, zog es den gebürtigen Franken Steffen Peter Haas nicht in die große weite Welt, sondern nach Mallorca. Das war Mitte der 1990er Jahre. Haas verliebte sich in die Insel, speziell in die Partyszene an der Playa de Palma, die er seitdem mitgeprägt hat und noch immer mitprägt.
Inzwischen kennt man 46 Jährigen als Peter Wackel. Er begeistert die Feierbiester rund um den „Ballermann“ alljährlich nicht nur mit einem neuen Stimmungshit, sondern genießt privat die Ruhe der Insel nach dem (Party-)Sturm: Auf seiner Finca bei Llucmajor baut er Zitronen an, sitzt gerne mal auf dem Traktor und lässt das Handy vorsätzlich im Auto liegen. Der Mann ist halt vielfältig.
Was sollte ein erfolgreicher Partysänger mitbringen, außer dass er aus Franken stammt?
Ich bezweifle, dass ein fränkisches musikalisches Talent so zwingend notwendig ist. Auf der anderen Seite freue ich mich immer, denn Michael Holm kommt aus Erlangen. Ganz wichtig: Ich bin ja aus Bubenreuth. Was ein erfolgreicher Sänger generell mitbringen sollte, ist natürlich musikalisches Grundwissen. Bei mir ging es in der Grundschule los. Bei uns gab es die Gitarrenfabriken Höfner und Kehrer, und diese Instrumente haben wir dann zur Einschulung geschenkt bekommen. So kam ich dann über das Gitarrenspiel, die Kirchenorgel, die Violine und den Schulchor am Gymnasium und am Ende über die Blasmusik zum Schlager. Es ist bis heute eine Achterbahnfahrt, die mir aber extrem viel Spaß macht. Deswegen gilt für mich: Ohne Talent geht nichts, vor allem, wenn man live singt. Ich singe zum Beispiel meine Chöre immer selbst. Und bei den Produktionen sind das Allerwichtigste: Talent, Karma, gute Laune und musikalisches Wissen.
Bist Du in den 1990ern zunächst privat oder von Anfang an musikalisch auf Mallorca gelandet?
Ich war wirklich erst privat auf der Insel. Für mich war der Knackpunkt der Film „Ballermann 6“ mit Tom Gerhardt in den Neunzigern. Ich dachte mir: „Mensch, da will ich mal hin, was ist eigentlich dieser Ballermann?“ – Für uns Bayern oder Franken war Mallorca damals noch die „Putzfrauen-Insel“, die es ja bei Weitem nicht ist und im Grunde nie war. Aber das war eben das Image. Also hatten wir völlig ahnungslos gebucht und waren zunächst am anderen Ende gelandet, nämlich in Cala Ratjada. Da habe ich natürlich vergeblich den „Ballermann“ gesucht. Ab ging es also per Mietwagen in Richtung Playa de Palma. Hatte mich dann gleich in die Ecke verliebt. Da gab es doch noch gar keinen Peter Wackel am Anfang.
Als ich dann den ersten Song „Party, Palmen, Weiber und ein Bier“ aufgenommen hatte und außerdem Coversongs, tauchte ich mit meinem Blümchenanzug bereits am Flughafen auf. Dann habe ich in den Diskotheken und Biergräten Klinken geputzt, kannte auch noch die ursprünglichen Besitzer des „Bierkönigs“. Der erste Aufrtitt mit einer Gage von fünf Bier war dann 1997 im „Bambolero“. Feste Auftritte folgen ab der Jahrtausendwende im „Bierkönig“, im „Oberbayern“ und im „Megapark“.
Wie ist es zu dieser dauerhaften und intensiven Beziehung zur Insel gekommen?
Grund war das Engagement im „Megapark“, jede Woche mindestens ein Auftritt. Alles gegen kleine Gage, ich war ja ein totaler Newcomer. Ich habe in so einem Künstlerhaus gewohnt, in dem auch andere DJs und Tänzerinnen gewohnt haben. Nach einem Jahr wollte ich da raus. Ich bin dann nach Llucmajor gezogen, nicht zuletzt, um ein bisschen Abstand zur Playa zu bekommen. Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass das Shuttlen zwischen der Insel und Nürnberg, Köln oder Berlin auch nur rund zwei Stunden dauert. Der Standortvorteil der Insel ist dahingehend einfach grandios. So entstand schließlich diese ewige Inselliebe, und ich glaube, dass wir hier die schönsten Strände, die schönsten Golfplätze im Herzen Europas haben, und auch mit die beste Gastronomie. Ich bin durch und durch ein Mallorca-Fan und werde es auch immer bleiben.
„Joana“ oder „Manchmal möchte ich schon mit Dir“ sind im Original zwei Roland Kaiser-Songs. Was machen die Kaiser-Lieder partytauglich?
Sicherlich ein flottes, neues Arrangement. Ein Cover hat immer seine Berechtigung. Aber, ganz ehrlich, ich denke über solche Lieder schon gar nicht mehr nach. Es sind zwar Superhits – gerade Joana wird immer noch überall gespielt -, aber das war vor über 15 Jahren.Inzwischen mache ich Eigenes und schreibe die Texte selber, produziere häufig in Köln, habe dort ein super Studio. Ja, es war eine Cover-Zeit, auf die ich gerne zurückblicke und für die ich mir auch nie zu schade war und bin. Und damals, das war 2005, also schon 18 Jahre her, war „Joana“ einfach unfassbar groß. Ich weiß noch, ich bin zurückgeflogen. Nach Pfingsten komme ich zurück in den „Bierkönig“, und der ganze Saal schreit „Joana, Du geile Sau!“ – Wieder ein paar Jahre später, kam dann „Scheiß drauf, Malle ist nur einmal im Jahr“. Und jetzt, 2023, habe ich zum dritten Mal die gleiche Situation in meinem Leben. Jetzt schreit die ganze Insel „Inselfieber“. Klar, ich mache mich damit nicht unbedingt zum Freund der Nachbarn und Anwohner, wenn Fans meine Hits grölen, aber ich freue mich dann doch sehr, dass ich mal wieder und alle paar Jahre so einen Monster-Hit an der Playa de Palma habe.
Hast Du den Kaiser schon mal kennengelernt? Gibt es persönliche Statements zu den Wackel-Versionen?
Roland Kaiser habe ich noch nie persönlich kennengelernt. Es gab auch keine Statements, keine Verbindung. Bin deswegen nicht böse. Ich weiß, dass bei seinen Konzerten genau das gesungen wird, das ist aber für mich und wie gesagt überhaupt kein Thema. Das ist 18 Jahre her, und ich konzentriere mich immer mehr auf die Zukunft und nicht auf das Vergangene. Das wäre dann eher so was für das musikalische Erbe.
Inzwischen bist Du nicht nur musikalisch mit der Insel verbunden. Du bist Reiseveranstalter, Ferienvermieter, Olivenbauer…
Ist das Ausgleich für Partymenschen oder logische Folge von Erfolg?
Alles. Die Frage ist gut, denn der Reiseveranstalter war ich schon vor Mallorca. Wir haben das schon in Österreich gemacht, sind jetzt über 26 Jahre mit dem „Partyreisen24“-Reisebüro aktiv, später kamen dann die Fincas dazu. Ich bin ja ländlich aufgewachsen, in der Nähe von Erlangen Bubenreuth. Und diese Sehnsucht, irgendwie ohne Traktor, ohne Tiere, war dann doch sehr groß auf Mallorca. Seit sieben Jahren habe ich eine Landwirtschaft in Llucmajor, und es macht extrem Spaß. Zum Beispiel der Anbau meiner Zitrusfrüchte. Die bekommt Alexander Herrmann fürs Zwei-Sterne-Restaurant in Wilsberg bei Bayreuth. Das Olivenöl verschenken wir an Kunden, an Gäste, wir haben Ferienvermietungen auf denen man mit dem Trecker herumfahren, Melonen, Gurken und Paprika ernten kann. Es macht extrem viel Spaß. Einfach mal das Handy im Auto liegen lassen, zwei oder drei Stunden Treckerfahren, irgendwas im Garten machen, was stupide aussieht, reinigt aber Körper, Geist und Seele in außergewöhnlicher Weise. Wenn man gerade vom „Bierkönig“ kommt, oder am nächsten Tag wieder hinfährt. Das ist genau der Ausgleich, der für mich einfach perfekt ist: Einfach die Insel genießen. An der Playa de Palma ist es einfach Arbeit, die ich in dem Moment auch wieder sehr gerne mache. Denn ich weiß, ich habe auf der Finca meine Ruhephasen.
Auf Deine Zitrusfrüchte steht unter anderem Fernsehkoch Alexander Herrmann. Kochst Du selbst gerne, oder lässt Du Dich eher bekochen?
Also, Alexander Hermann benutzt die Sachen immer wieder und sehr gerne. Ich war letzte Woche da und habe zwei Gerichte bekommen. Mit meiner Wackel-Zitrone. Es ist schon extrem geil. Ich koche nicht gerne, aber ich grille sehr gerne. Ich lasse mich sehr gerne bekochen, von wem auch immer. Ich bin vor allem Grillmeister und Spargelschäler, da macht mir keiner was vor. Das liebe ich, und so bleibe ich. Das ist einfach genial. Ich glaube, es ist sehr lange her, dass ich einen Kochtopf in der Hand hatte; dafür halte ich quasi immer meine Plancha auf meinem Gasgrill auf der Terrasse.
Du bist im Laufe Deiner Ballermann-Karriere, ähnlich wie die Kollegen Drews oder Krause, vergleichsweise „seriös“ geblieben. Schlüpfrige Songs müssen also nicht immer zum Ausrutschen animieren?
Das klingt ja schön. Was ist denn Ausrutschen? Nein, das ist ja genau die Kunst. Das ist ja auch alles mit hohem Denken verbunden. So ein Lied schreibt man nicht in zwei Minuten. Es geht darum, etwas Lustig auszusagen oder darzustellen, aber eben nicht unter die Gürtellinie zu gehen. Karl Dall ist ein gutes Beispiel. So zweideutig, dass es auch jeder versteht. Und das macht mir extreme Freude. Natürlich, lebe ich nicht so. Das ist übrigens immer ganz witzig: Wenn ich irgendwo bei Firmenveranstaltungen oder auf einer Gala gebucht bin, stellt sich fast jeder so einen total durchgeknallten Ballermannsänger mit bunten Klamotten vor. Dann komme ich im Sakko oder Jeans an, und ich weiß, es ist anders gedacht. Das überrascht die Menschen positiv. Hey, ich kann ja normal sprechen, bin auch der deutschen Sprache mächtig und äußere mich nicht nur in Lauten. Mal im Ernst: Das ist die hohe Kunst, eben diese meine Songs so zu verpacken, dass sie eben nicht gleich als Blödelquatsch abgetan werden sondern unterhalten. Im Endeffekt wollen wir alle, dass nicht der Herzschmerz Grund für einen Mallorca-Partyurlaub ist. Da müssen wir uns nichts vormachen. Mir ist halt immer wichtig, dass schöne Worte, die noch nicht verbraten wurden, genutzt werden. Ich bekomme viele Song-Angebote, die ich sofort ablehne. Wenn es immer nur um Bier, Bier, Bier, Pirat und „ich schütte mich zu heute“ geht, ist das einfach nicht mein Ding. Da habe ich auch keine Lust, mitzusingen.
Du hast in Namibia eine „Peter-Wackel-Schule. Da würde ich Dich doch gern mal als Golfprofi begleiten. Was erwartet mich da?
Es ist natürlich eine wunderschöne Fangfrage für mich, lieber Ole, dass Du nach Namibia willst. Es gibt wirklich seit drei Jahren die „Peter-Wackel-School“ in der Nähe von Windhoek. Wie es der Zufall will, gibt es dort drei tolle Golfplätze, auch in Windhoek, gleich zwei in der Gegend, und dann noch einen weiteren am Strand. Sieht aus wie in Abu Dhabi oder Dubai. Und ganz ehrlich, ich bin da nicht abgeneigt. Da kann ich Dir exklusiv mal die Schule zeigen und Kurse für die Reisegruppen anbieten. Dann gehen wir auf Safari und beobachten wilde Tiere. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir so ein kleines „Wackel-Golfturnier“ – auch und gerade mal mit Dir, Ole – dort machen, in Namibia. Irgendwann bringe ich Dich da runter.
Ich hatte mir, ehrlich gesagt, nie vorstellen können, dass es da auch Golfplätze gibt, dass Fallschirmspringen, Bootstouren, Quadfahren in der Wüste, usw. möglich ist, das meint man so gar nicht. Namibia ist da Mallorca sehr ähnlich. Man unterschätzt die Gegend. Man kann so tolle Urlaube machen, von kleinen Budget, bis hin zum Luxus, und es macht extrem Spaß.
Ich bin sehr gerne dort, fühle mich auch im Winter wohl. An der Schule wird gerade das zweite Gebäude gebaut, welches ich dann durch die Spenden durch meine Reisegruppen vor Ort finanzieren kann. Da geht mir echt das Herz auf, wenn ich die Erfolge sehe, denn Bildung ist gerade bei den Jungs und Mädels in Namibia einfach der Schlüssel für ihre Zukunft. Der letzte Besuch war unfassbar: Ein siebenjähriges Mädchen hat mir einen Brief vorgelesen, den sie komplett auf Englisch verfasst hatte. Das Mädel konnte vor zwei Jahren nicht schreiben und lesen, spricht jetzt fließend Englisch. Jetzt wird sogar noch Deutsch unterrichtet.
Aber das Schöne kann man auch mit dem Lustigen verbinden. Von meiner Seite aus steht einer „Golfrunde 18 Loch“ in Namibia nichts im Wege – die geht auf mich, lieber Ole.
Ole (Olaf Möhle), Gründer und Chef-Golfpro der Golfschule sportivgolf Mallorca, geht für die IZ auf Golfrunde mit verschiedenen Spielern. Als Trainer und Golf Mentalcoach ist
Olaf Möhle, Gründer und Chef-Golfpro der Golfschule sportivgolf Mallorca, geht für die IZ auf Golfrunde mit verschiedenen Spielern. Als Trainer und Golf Mentalcoach ist Olaf
Olaf Möhle, Gründer und Chef-Golfpro der Golfschule sportivgolf Mallorca, geht für die IZ auf Golfrunde mit verschiedenen Spielern. Als Trainer und Golf Mentalcoach ist Olaf