Golf Andreas John 08/09/2019

Golf Santa Ponsa – Die Golf-City im Südwesten

Zwischen 1970 und 1989 entstand am Südwestzipfel Mallorcas eines der größten Golfresorts der Insel: Golf Santa Ponsa. Auf 680 Hektar wurden drei Golfplätze sowie hunderte von Apartmentwohnungen gebaut, in denen mittlerweile mehr als 4.000 Menschen leben. Golf Santa Ponsa kann damit zweifellos auch als Mallorcas Golfcity bezeichnet werden. Von den drei Plätzen ist jedoch nur Santa Ponsa I öffentlich, die anderen beiden Plätze, ein 18-Loch- sowie ein 9-Loch-Platz sind exklusiv den etwa 1.200 Mitgliedern der Anlage vorbehalten.

Santa Ponsa I zählte von seiner Eröffnung bis Ende der 1990er Jahre zu den angesagtesten Plätzen der Insel. Der Par 72 Course mit einer Gesamtlänge von mehr als 6.500 Metern (weißer Abschlag) war von Beginn an Austragungsort zahlreicher Amateur und Profi-Turniere, wie zum Beispiel von 1977 bis 1991 der „International Challenge“ zu Ehren von Juan de Borbón, dem Vater des spanischen Königs Juan Carlos I und Grafen von Barcelona, der mehrmals an dem Turnier teilnahm. Der dicht bewaldete Platz war zudem internationale Bühne der „Balearic Open“, einem offiziellen Turnier der PGA European Tour, das hier zwischen 1988 und 1998 insgesamt sechs Mal stattfand.
Doch mit dem Abschied der PGA von Mallorca verfiel Santa Ponsa ins Mittelmaß. Resort-Manager Luis Nigorra begann Mitte 2010 mit einer kompletten Modernisierung und Frischzellenkur, die seit fünf Jahren endgültig abgeschlossen ist. Alle 18 Grüns wurden neu angelegt, Roughs bereinigt, Wege und Markierungen verschönert, Papierkörbe erneuert. Die gesamte Anlage macht derzeit einen hochwertigen, gepflegten Eindruck. Und auch der Homepage des Clubs wurde vor wenigen Wochen eine Image-Verschönerung verpasst.

Sportlich ambitionierte Golfer kommen in Santa Ponsa dank seiner langen und breiten Bahnen auf ihre Kosten. Zu den interessanten Löchern zählt Nr. 6, ein Par-4 dessen Fairway in Form einer doppelten Welle zweimal auf und ab geht. Der Hang hinauf zum Green wird von einem Wassergraben verteidigt.

Bahn Nr. 8 hat ebenfalls Seltenheitswert. Nachdem man mit dem Teeshot über einen Teich geschlagen hat, fällt der Blick links auf vier römische Pseudo-Statuen, die in der mit Schilf und Bäumen durchaus attraktiven Umgebung etwas fehl am Platz wirken. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

Loch Nr. 10 ist mit fast 560 Meter Länge (gelber Abschlag) eines der längsten Par-5 in Spanien. Eines der schönsten, wenn auch nicht einfachsten Löcher ist aber Loch Nr. 16, ein etwa 400 Meter langes Par-4 mit scharfem Dogleg nach rechts. Es führt gleich zweimal übers Wasser, bietet in der Mitte aber wunderschöne Aussichten auf das dichtbewaldete Hinterland, mit den beiden in der Ferne aufragenden Gipfeln des Teix und des Galatxo.  

 Andreas John