Tiere Die Inselzeitung 01/01/2021

Mallorca Tiere – Auf vier Pfoten durch Corona-Zeiten

Hund Mallorca hundestrand

Mallorca, auf vier Pfoten durch Corona-Zeiten

Hunde oder Katzen sind hinsichtlich ihrer Verpflegung eigentlich kein erwähnenswerter Posten im Haushaltsbudget von Frauchen oder Herrchen. Sollte man meinen.  

Tatsächlich sind so einige Haustierhalter auf Mallorca seit Ausbruch der Corona-Pandemie und deren wirtschaftlichen Folgen nicht mehr in der Lage oder aus eigener finanzieller Notlage nicht mehr gewillt, für die Futter­kosten ihrer Vierbeiner aufzukommen. "Wir unterstützen bereits knapp 30 Familien mit Futterspenden", sagt Manuela Berner vom Tierschutzverein Mallorca Tierrettung e.V. (FAAM mit Sitz in Felanitx). Zusammen mit ehrenamtlichen Helfern engagiert sich Berner seit rund 12 Jahren für ausgesetzte, herrenlose oder in öffentlichen Tierheimen verwaiste Hunde. Etwa 50 Tiere werden vom Verein direkt verpflegt, umsorgt und auch ärztlich betreut bis sie ein neues Zuhause gefunden haben. Doch das ist in diesen Zeiten ein schwieriges Unterfangen. "Die derzeit schlechte finanzielle Situation an allen Ecken ist wohl das größte Problem. Kaum jemand fühlt sich bereit oder in der Lage, einen verwaisten Hund oder eine Katze aus dem Tierheim aufzunehmen", meint Berner.

Das Gegenteil ist eher der Fall. In den großen öffentlich finanzierten Tierauffangheimen wie Son Reus in Palma, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur gleichnamigen Müllverbrennungsanlage an der Straße nach Valldemossa befindet, sind die Kapazitäten längst ausgereizt. "Ähnlich sieht die Lage in anderen Gemeinden aus", glaubt Helga Knies von dem 1986 gegründeten Tierschutzverein     "Tierhilfe Mallorca e.V." mit Sitz in Andratx. "Die Vermittlung von herrenlosen Tieren auf Mallorca ins Ausland ist seit Corona sehr viel schwieriger geworden. Aufgrund der bestehenden Reisebeschränkungen gibt es praktisch kaum noch Flugpaten, die beispielsweise einen nach Deutschland vermittelbaren Waisenhund unter ihrem Namen mit auf die Reise nehmen", so Knies.
Sie kümmert sich derzeit auch um Haustiere, die von ihren Besitzern auf der Insel ganz und befristet zurückgelassen werden mussten, um bis zum Ende der Pandemie in der Heimat selbst Obdach zu finden.  

Sowohl Manuela Berner als auch Helga Knies arbeiten als ehrenamtliche Tierschützer. Beide Vereine sind, ebenso wie viele andere ähnlich tätige Einrichtungen auf der Insel, mehr denn je auf Unterstützung angewiesen. Kosten für ärztliche Behandlungen, notwendige Schutz­impfungen oder Sterilisierungen können meist nur über Mitgliedsbeiträge oder private Spenden gedeckt werden.
Tierhilfe sei natürlich keineswegs immer gleichbedeutend mit einer Spendenzahlung. "Wir freuen uns auch darüber, wenn Menschen wärmende Decken oder Futter vorbeibringen", sagt Knies. Und: Nicht jeder müsse sich bei einem Besuch in einem Tierheim verpflichtet fühlen, gleich einen Hund oder eine Katze zu adoptieren. "Es reicht bereits vollkommen aus, ein herrenloses Tier einfach nur mal kurz in den Arm zu nehmen oder es zu streicheln", sagt Knies. Und das nicht nur in Corona-Zeiten.

Mehr Infos:

"Mallorca Tierrettung e.V." – Felanitx
Tel. +34 677 21 42 52 – info@mallorca-tierrettung.de – www.mallorca-tierrettung.com
Ansprechpartnerin: Manuela Berner
Spendenkonto: Volksbank Kinzigtal – IBAN: DE47664927000000876500 – BIC: GENODE61KZT

"Tierhilfe Mallorca e.V" – Andratx
Tel. +34 659 56 90 77 – www.fb.com/tierhilfe.mallorca – www.tierhilfe-mallorca.de
Ansprechpartnerin: Helga Knies
Spendenkonto: Commerzbank – IBAN: DE17500800000680142000 – BIC: DRESDEFFXXX