Seit Juni diesen Jahres ist das neue Hypothekengesetz in Kraft, mit dem der Verbraucher genauestens über seine Darlehensverpflichtungen und deren Risiken aufgeklärt werden soll.
Inzwischen haben wir bereits die ersten Kunden mit diesem Gesetz finanziert und können bestätigen, dass die neuen Anforderungen für mehr Transparenz beim Verbraucher sorgen. Ein verpflichtendes, kostenloses Beratungsgespräch mit dem Notar, bei dem nochmals alle Dokumente der Bank gemeinsam durchgeschaut und mögliche Fragen beantwortet werden, stellt sicher, dass der Kunde genauestens aufgeklärt ist und wirklich weiß, worauf er sich mit seinem Darlehen einlässt. Dieser neue Service verleiht dem Verbraucher Sicherheit und lässt ihn entspannter dem weiteren Prozess entgegenblicken. Wir können nur bestätigen, dass unsere Kunden bisher sehr dankbar für diesen zusätzlichen Service waren und die Zeit, die sie hierfür aufbringen mussten, gerne in Kauf genommen haben.
In der Praxis gibt es jedoch große Änderungen. Denn das neue Gesetz besagt, dass alle an der Hypothek Beteiligten nunmehr eine aufwendige Fortbildung (ACI – Asesor Crédito Inmobiliario) absolvieren müssen. Das betrifft nicht nur die Bankangestellten, sondern auch alle anderen Serviceanbieter, insofern diese sich auf irgendeine Art und Weise in den Prozess des Darlehensantrages einbringen. Ein Immobilienmakler darf sich ohne diesen Kurs beispielsweise nicht mehr in die Käufer-Bank-Beziehung einklinken. Er darf weder den Personalausweis des Kunden, oder den Grundbuchauszug (Nota Simple) der Immobilie, per Email an die Bank weiterleiten noch anderweitig in der Kette tätig werden. Das bedeutet eine große Einschränkung für den Service, den ein Immobilienmakler seinen Kunden nunmehr anbieten kann.
In der Alltagspraxis sehen wir, wie ernst das neue Gesetz genommen wird. Bis wir nicht die ACI-Prüfung abgelegt haben, kamen die Banken mit USB-Stick bei uns vorbei, um sich die notwendigen Dokumente persönlich abzuholen, so dass der Kontakt mit uns als Finanzdienstleister nicht dokumentierbar ist.
Ausländische Banken trifft die neue Gesetzeslage besonders hart, denn auch hier muss jeder, der irgendwie in den Darlehensprozess involviert ist, diesen Kurs ablegen – in spanischer Sprache und ein Examen bestehend aus 130 Fragen in Madrid. Und als Folge der neuen Beratungsprotokolle und hiesigen Gesetze haben sich bereits drei ausländische Banken aus dem spanischen Immobiliendarlehensgeschäft zurückgezogen; die SEB Skandinaviska Bank sowie die Raiffeisenbank Liechtenstein. Von zwei weiteren Banken wissen wir, dass derzeit keine weiteren Anfragen mehr bearbeitet werden, bis mit ihren Rechtsanwaltskanzleien geprüft wurde, ob es sich für sie wirklich lohnt, diesen Weg einzuschlagen.
Ich gehe davon aus, dass sich ausländische Banken zunehmend aus dem Sektor des grenzüberschreitenden Immobilienfinanzierung zurückziehen werden, da die regulatorischen Hindernisse zu groß für sie sind. Für den Verbraucher, der bisher Vorteile mit Banken aus Deutschland oder Luxemburg gesehen hat, bedeutet das einen Nachteil. Zum einen schrumpft die Auswahl an Banken, zum anderen wird er höchstwahrscheinlich mit einer spanischen Bank zusammenarbeiten müssen.
Doch mit dem richtigen Ansprechpartner kann diese Hürde problemlos bewältigt werden, so dass das neue Hypothekengesetz auch für deutsche Kunden überwiegend Vorteile mit sich bringt.
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