Mallorcas Tüv für Makler: Neues Gesetz gegen Schwarze Schafe
Von der Immobilienbranche lang erwartete Vorschriften
treten in Kraft und bringen Hoffnung auf Professionalisierung.
Die professionelle Seite der Immobilienbranche auf Mallorca kann aufatmen: Nach Jahren der Unsicherheit und Verhandlungen wurden endlich Vorschriften zur Regulierung der Maklerbranche verabschiedet. Das Notfallgesetz zur Bekämpfung der Wohnungsnot, das Mitte April verabschiedet wurde, markiert einen Wendepunkt für die Branche auf den Balearen.
Die neuen Regeln, die in Kraft treten, sobald sie im balearischen Gesetzesblatt (BOIB) veröffentlicht werden, zielen darauf ab, unseriöse Makler vom Markt zu verdrängen und die Qualität der Immobiliendienstleistungen zu erhöhen. Zu den neuen Vorschriften gehört, dass alle Makler auf den Balearen ein öffentlich zugängliches Büro unterhalten müssen. Dies gilt auch für jene, die bisher ausschließlich online tätig waren. Zudem ist eine lokale Postadresse erforderlich, unter der Kunden Beschwerden einreichen können.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einführung eines Registers für Makler. Hierfür wird ein Universitätsabschluss in Recht, Ingenieurwesen oder Architektur benötigt. Makler ohne einen solchen Abschluss müssen ihre Qualifikation durch Weiterbildungskurse oder mindestens vier Jahre Berufserfahrung nachweisen. Diese Kurse müssen einen Umfang von mindestens 200 Stunden aufweisen und in Spanien anerkannt sein, was insbesondere für ausländische Makler ohne entsprechende Spanischkenntnisse eine Hürde darstellen könnte.
Die neue Regelung sieht vor, dass die Registernummer auf allen Werbematerialien der Makler aufgeführt sein muss. Zusätzlich wird eine Haftpflichtversicherung sowie eine Sicherheitsleistung von 60.000 Euro verlangt. Diese Änderungen spiegeln den Wunsch nach mehr Sicherheit und Vertrauen in die Immobilienbranche wider.
Nicht nur Makler, sondern auch Verkäufer von Immobilien, müssen sich auf strengere Vorschriften einstellen. Es ist nun obligatorisch, dass ein Vertrag mit dem Makler unterzeichnet wird und alle relevanten Unterlagen zur Immobilie offengelegt werden, einschließlich Informationen über mögliche Rechtsverstöße. Auch wenn eine Vielzahl der etablierten Makler und Immobilienbüros diese Vorgaben eingefordert haben, steht die Branche gleichzeitig vor einigen Herausforderungen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sie sich an diese neuen Regeln anpasst und welche Auswirkungen sie auf den Immobilienmarkt auf Mallorca haben werden.