Wer auf Mallorca häufiger mit dem Auto unterwegs ist, bricht beim Anblick einer Tankstelle keineswegs in Freude aus. Grund: Auf den Balearen liegt der Preis für Benzin und Diesel spanienweit am höchsten. Und selbst im Vergleich zum fernen Deutschland liegen die Gasolineras auf den Inseln in Sachen Spritpreis oftmals an der Spitze. Grund dafür ist vor allem die 2012 von der damaligen Landesregierung in Palma eingeführte Sondersteuer namens „céntimo sanitario“, mit der das regionale Gesundheitswesen finanziell gestützt werden soll.
3 bis 5 Cent pro Liter
Für Freiberufler (Autónomos) oder Unternehmer auf Mallorca, die in Zukunft dennoch mit einem halbwegs guten Gefühl eine Tankstelle auf Mallorca ansteuern möchten, empfiehlt sich die Beantragung einer Kundenkarte der Tankstellenbetreiber wie Cepsa, Repsol oder BP. Mit den sogenannten „Tarjetas para gasóleo profesional“ läßt sich nicht nur bares Geld beim Tanken sparen – der Discount liegt je nach Unternehmen und Treibstofftyp zwischen 3 und 5 Cent pro Liter – sie erleichtern auch die Abrechnung der von der Steuer absetzbaren Benzinkosten.
Sowohl Cepsa als auch Repsol bieten auf den Baleaen Payback-Karten ausschließlich für Autónomos und Unternehmer. BP bietet Sammelpunkte-Karten mit Bonifizierung auch für Privatleute an. Alle Karten können in der Regel bei den Tankstellen der jeweiligen Unternehmen vor Ort beantragt werden. Nach Unterzeichnung des entsprechenden Antragsformulars – es müssen darauf Namen, Steueradresse, Steuernummer, Email sowie das Kennzeichen des Fahrzeuges angegeben werden -, dauert es in der Regel 10 bis 14 Tage bis zur Zusendung der Karte an die angegebene Postanschrift. Kurze Zeit später erhält man per Email den Link zur Registrierung beziehungsweise Aktivierung der Karte. Das Procedere ist recht unkompliziert, allerdings sollte man wie beispielsweise im Falle von Cepsa – die Karte heißt dort Starressa Go – über ausreichende Spanischkenntnisse verfügen, da die Anweisungen nur in der Landessprache zur Verfügung stehen.
Einmal registriert kann man eine elektronische Rechnungsstellung beantragen. Jeden Monat bekommt man per Email dann eine detaillierte Rechnung über die getankten Beträge unter Ausweisung der jeweiligen Mehrwertsteuerbeträge fürs Finanzamt beziehungsweise den Steuerberater.
Andreas John