Über 1,53 Mio. Versicherte sind bei IB-SALUT gemeldet. Der Gesundheitsdienst der Balearen betreibt 58 Gesundheitszenten (Centros de Salut), 105 medizinische Basiseinrichtungen (Unidades Básicas de Salud), die in vielen, kleinen Ortschaften zu finden sind, sowie 38 sogenannte PAC (Punta de atención continuada). Zudem gibt er die allgemein gültige Tarjeta sanitaria heraus, welche jedem Sozialversicherten in Spanien die Versorgung im staatlichen Gesundheitssystem garantiert. Ein starkes Netz, das innerhalb Europas als Vorbild gilt.
Der Hausarzt im Zentrum
In Spanien gibt es kein Hausarztsystem, wie man es beispielsweise aus Deutschland kennt. Ärzte für Allgemeinmedizin findet man in den Gesundheitszentren. Sie sind erste Anlaufstelle für kleine und größere Wehwehchen, kleinere Verletzungen und plötzliche Erkrankungen. Sie entscheiden, ob, wo und wann eine Folgebehandlung nötig ist. Zum IB-SALUT- System gehören außerdem sieben Akutkrankenhäuser, zwei Kliniken für längerdauernde Behandlungen sowie ein Psychiatrisches Krankenhaus.
Natürlich gibt es auch abseits des staatlichen Gesundheitswesens medizinische Angebote: Angefangen von Praxen bis hin zu Krankenhäusern und Fachkliniken, die – eine entsprechende Absicherung vorausgesetzt – frei gewählt werden können.
Bei Tarifen Deckung vergleichen
„Es gibt Tarife mit einer Bindung an Vertragsärzte und solche mit freier Arztwahl“, sagt Alexandra Rothenaicher von Iberia Versicherungen. Nachteil bei Basistarifen sei, dass die zahnärztliche Versorgung nur minimal gedeckt sei. Privatversicherungen sind für all jene sinnvoll, die sich längere Zeit im Land aufhalten und eine Komplettversorgung wünschen, ohne auf staatliche Einrichtungen angewiesen zu sein. „Bei der Auswahl“, so Rothenaicher, „sollte man immer die maximale Deckungssumme sowie das die jeweilige Versicherung umfassende Ärztenetz vergleichen.“
Früher Eintritt spart Geld
„In der Regel werden die Zusatzversicherungen abgeschlossen, um schneller und besseren Zugang zu Spezialisten zu haben als es über das öffentliche Gesundheitssytem möglich ist“, sagt Birgit Rudolph von Perfect Mallorca. Grundsätzlich sei der Abschluss einer privaten Versicherung für Personen im Alter von sechs bis 75 Jahren möglich. Je frühere der Eintritt in die Zusatzversicherung erfolge, um so günstiger sind die Tarife, erklärt die Versicherungsexpertin.
Bei der Auswahl der passenden Privatversicherung sollte man die persönliche Situation in den Vordergrund stellen und die Leistungen vergleichen. Bei den Kosten können Tarife mit oder ohne Eigenbeteiligung gewählt werden.
Wichtig sei, so Birgit Rudolph, dass eine Rückvergütung von Rechnungen mit eingeschlossen ist. „Das gibt ihnen die Möglichkeit, auch Ärzte außerhalb des Kassennetzes zu nutzen oder auf Reisen mögliche Behandlungskosten erstattet zu bekommen.“ In der Regel seien das 80 Prozent.