Es sind die kleinen aber auffallend roten Hotspots, die derzeit auf zahlreichen Felder leuchten. In diesen Tagen und Wochen kommt man an der Erdbeere einfach nicht vorbei. Frisch vom Feld genascht, als Shake oder Garnitur zum prickelnden Sekt, gerne auch mal als kühler Quark – kaum eine Frucht bietet eine solche Vielfalt an Genussmöglichkeiten.
Die Erdbeere gehört zu den Rosengewächsen, und sie ist eine der beliebtesten Früchte weltweit. Es gibt mehr als zehn Arten, die sich in Geschmack, Größe und Textur unterscheiden. Allen gemeinsam ist die charakteristische Herzform und das rote Fruchtfleisch.
Erdbeeren gegen Fettleibigkeit
Die Erdbeere besitzt viele gesundheitliche Vorzüge. Sie ist beispielsweise kalorienärmer als manch‘ andere Frucht. Eine Portion von rund 80 Gramm enthält gerade einmal 24 kcal. Damit unterstützen Erdbeeren auch das Gewichtsmanagement. Sie besitzen einen niedrigen glykämischen Index, kurz GI. Dieser gibt an, wie sich ein Lebensmittel mit vielen Kohlenhydraten auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Eine Ernährung aus Produkten mit niedrigem GI dient der besseren Gewichtskontrolle. Damit verringert sich die Tendenz zu Fettleibigkeit und von mit dieser verbundenen Erkrankungen.
Farbe gegen Entzündungen
Erdbeeren besitzen zahlreiche bunte Pigmente, sogenannte Anthocyanidine – und die beugen, unter anderem, Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Tatsächlich gibt es Studien, die einen Zusammenhang zwischen regelmäßigem Konsum von Erdbeeren und weniger Todesfällen durch Herzerkrankungen zeigen.
Entzündungen sind aber auch mit Gelenken verbunden. Auch hier zeigen die Anthocyanide ihr Können und lindern Schmerzen bei entsprechenden Erkrankungen, wie beispielsweise Arthrose. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine Studie bei übergewichtigen Patienten. Diese konsumierten zwölf Wochen lang täglich ein 50-Gramm-Getränk aus gefriergetrockneten Erdbeeren – und berichteten am Ende von einer subjektiven Verringerung der Schmerzen.
Schutz durch Pflanzenstoffe
Erdbeeren haben Einfluss auf den Blutdruck: Die Verdauung von Glucose wird verlangsamt, damit wird auch der Insulinverbrauch gedrosselt, vor allem, wenn Erdbeeren zusammen mit einer kohlenhydratreichen Mahlzeit gegessen werden. Grund ist die bunter Stoffgruppe der Anthocyane. Zudem enthalten Erdbeeren viele Polyphenole, also schützende Pflanzenstoffe.
Vor allem zwei von ihnen – Ellagsäure und Ellagitannine – können für Typ-2-Diabetiker hilfreich sein. Erste Untersuchungen haben ergeben, dass sie offenbar den Blutzucker mit regulieren. Dazu sind weitere Studien angesetzt. Ebenso deuten einige Untersuchungen darauf hin, dass Erdbeeren das Risiko für bestimmte Krebsarten senken.
Erdbeeren wirken sich positiv auf die Gehirnleistung aus. Dafür sorgen die Flavonoide. Sie können möglicherweise auch das Risiko von Demenz und Alzheimer verringern.
Schließlich haben Erdbeeren auch einen positiven Einfluss auf unsere Darmgesundheit. Dafür sorgen die probiotischen Eigenschaften von Polyphenolen und Ballastsoffen, die in den Früchten zu finden sind. Damit sind sie gute Brennstoffquellen für die nützlichen Darmbakterien. Regelmäßiger Konsum an Erdbeeren sorgt für eine Vermehrung der nützlichen Bifidobakterien.
Bei so vielen gesundheitlichen Vorteilen stellt sich die Frage, ob tatsächlich jeder Mensch Erdbeeren verträgt. Grundsätzlich ja, aber… Insbesondere jüngere Kinder können eine Allergie auf Erdbeeren entwickeln, vor allem dann, wenn eine Allergie auf Birkenpollen oder Äpfel besteht. Erdbeeren enthalten zudem natürliche chemische Verbindungen, auf die manche Menschen empfindlich reagieren, beispielsweise mit Hautausschlag oder Schwellungen. Auch dann sollte man Erdbeeren meiden und auf andere, gesunde Früchte umsteigen.