Immer mehr Menschen träumen davon, ihre Heimat zu verlassen, um auf Mallorca privat und beruflich Fuß zu fassen. Der Blick
auf den spanischen Arbeitsmarkt zeigt, dass nicht alles besser und
einfacher ist. Wichtig sind Kenntnisse über Abläufe und Verträge.
Sind wir ehrlich: Allein aus wirtschaftlichen Gründen wird kaum ein Arbeitnehmer und Berufstätiger nach Mallorca ziehen. Das belegen aktuelle Zahlen des spanischen und europäischen Statistikämter, über welche die Personalberatung Adecco berichtete. Demnach erhalten Arbeitnehmer auf Mallorca Gehälter, die deutlich sowohl unter dem Spanien- als auch EU-weiten Durchschnitt liegen. Das durchschnittliche Bruttogehalt habe im vergangenen Jahr 1.721 Euro betragen, heißt es. Zum Vergleich: Der nationale Schnitt lag, laut Angaben, bei 1.822 Euro, der entsprechende EU-Wert sogar bei 2.194 Euro. Was also macht Spanien und insbesondere Mallorca als Arbeits- und Lebensmittelpunkt so interessant?
Entscheidung mit Konsequenzen Die Antwort scheint einfach: Mallorca ist als Lebensmittelpunkt attraktiv. Sonne, Meer und der Reiz, dort zu arbeiten, „wo andere Urlaub machen“, lässt viele Menschen eine – eben diese – tiefgreifende Entscheidung treffen.
Doch sie bedingt Konsequenzen. Denn mit der Berufstätigkeit auf Mallorca wird man Teil des Arbeitsmarktes und damit auch steuerlicher Vorgaben. Verträge werden ausgehandelt und unterschrieben, man rutscht ins Sozialsystem und die Versorgung. Es gibt kein „ich schaue erst einmal“, auch und gerade der spanische Staat ermöglicht keine Testphase. Aus diesem Grund sollten viele Dinge bedacht und vorab geklärt werden. Doch nicht alles sollte negativ betrachtet werden.
Neues für Selbstständige
Kürzlich kündigte die Balearenregierung an, Menschen den Weg in die Selbstständigkeit zu vereinfachen. Wer sich neu als Freiberufler anmeldet, für den wolle man in den ersten beiden Jahren die Beiträge zur Sozialversicherung übernehmen, sagte Sozialminister Alejandro Sáenz de San Pedro von der PP. Außerdem sollten die Beiträge im dritten Jahr mit 50 Prozent bezuschusst werden. Ein ordentliche Finanzhilfe, wenn man bedenkt, dass die Sozialbeiträge bei Selbstständigen zwischen 230 und 500 Euro pro Monat liegen, abhängig vom Einkommen.