Son Termens und die verflixte 13
Golf-Buggys sind schon eine gute Erfindung.
Wer daran zweifelt, kann gerne einmal eine
Runde auf der Anlage von Son Termens spielen.
Wohl kaum ein anderer Platz auf der Insel stellt für die
Beinmuskulatur eine ähnlich große Herausforderung
dar wie dieser in den Ausläufern des Tramuntana-
Gebirges eingebettete 18-Loch-Parcours.
Auf rund 400 Meter Meereshöhe findet sich das höchst
gelegene Loch Mallorcas, Bahn Nr. 13. Sollten Sie sich
also irgendwann die Mühe machen, zu Fuß hier rauf –
zukraxeln, halten Sie beim Abschlag doch erst einmal
inne und blicken Sie entspannt zurück. Vor Ihnen erstreckt
sich das Tal von Son Termens. Kein Haus und
keine Straße stören die Aussicht auf dem etwa 60 Hektar
großen Gelände zwischen Palmanyola und S‘Esglaieta.
Stattdessen schaut man auf mit Pinien und Kiefern
bewaldete Hügelketten sowie die dazwischen liegenden,
oftmals terrassenartig angelegten Fairways. Der Blick
schweift von hier oben über weiter unten liegende
Mandelhaine, und am Horizont funkelt die Bucht von
Palma, vor der sich die Silhouette der Kathedrale bei
klarer Sicht majestätisch abzeichnet.
Ein Sturzbach schneidet die Bahn in zwei Stücke
Doch zurück zum Abschlag und Loch Nr. 13. Die knapp
300 Meter lange Par-4-Bahn sorgt bereits beim ersten
Anblick für Kopfzerbrechen. Grund ist ein etwa 15 Meter
breiter und knapp 10 Meter tiefer Sturzbach, der den
Fairway auf der halben Strecke in zwei Stücke teilt. Und
damit nicht genug. Wer sich tatsächlich traut, direkt vom
Abschlag auf die andere Seite zu schlagen, muss hier den
ersten Ball mindestens 150 Meter vorlegen. Allerdings
liegen die beiden Teilstücke des Fairways keineswegs in
gerader Fluglinie, sondern vielemehr in einem Winkel
von fast 90 Grad zueinander. Um also auf die andere
Seite des Torrente zu gelangen, muss man vom Abschlag
einen sauberen Slice schlagen. Einen beabsichtigten
Slice, versteht sich.
Weniger geübte Longhitter oder vorsichtigere Spieler
müssen natürlich taktisch versierter vorgehen. Zum
Beispiel mit einem 9er Eisen den Ball vom Abschlag erst
einmal 80 Meter gerade vorlegen, um anschließend mit
dem nächsten Schlag über die Schlucht hinüberzu –
setzen. Ein echtes Problem ist dabei, die Entfernung
richtig einzuschätzen. Das liegt zum einen an den wenigen
Distanzmarkierungen entlang des Fairways, zum
anderen an der Tatsache, dass der hinter dem Sturzbach
ansteigende Fairway von dem Grün hinsichtlich Farbe
und Beschaffenheit kaum zu unterscheiden ist.
Ein kleiner, hinter dem Green gelegene Bunker sowie der
mit Büschen und Unkraut bewachsene Felsen auf der
linken Seite der Bahn erschweren zusätzlich die An –
näherung. Das großzügig bemessene Grün ist, wie sollte
es auch anders sein, zudem mit einigen, leichten Breaks
versehen, die das Putten für viele Spieler zur nerven –
aufreibenden Konzentrationsübung machen dürften.
weitere Infos unter www.golfsontermens.com
Andreas John