Manuel Caporale blickt auf eine lange, gastronomische Familiengeschichte zurück. Sein Urgroßvater Don Donato Simone hatte einst einen wunderbaren Traum: Erfüllt von der Vielfalt frischer Produkte seiner italienischen Heimat und dem Wunsch, Gästen diese in Form liebevoll zubereiteter Speisen näherzubringen, eröffnete er 1918 ein Restaurant. Das Lokal in Pescara, jener hübschen Stadt an der Adriaküste in der Region Abruzzen, entwickelte sich schon bald zu einem echten Erfolg.
Nach dem Tod Simones übernahm seine Tochter Antoinette Simone das Restaurant, das sich längst über die Grenzen Pescaras hinaus einen Namen gemacht hatte. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem Sohn Michele Caporale, dem Vater des jetzigen Patrone Manuel.
20 Jahre Inseltradition
Michele zog es jedoch hinaus. Er kam im Jahre 2000 nach Mallorca und eröffnete hier „La Botiga de Via Appia“, das später zur „La Bottega di Michele“ wurde. Viele Freunde ausgezeichneter Gastronomie werden es kennen. Das Lokal im Santa Catalina Viertel ist bis heute ein Maßstab für beste, italienische Küche in Palma de Mallorca.Diese Familiengeschichte hat das Wirken von Manuel geprägt. Von seinem Vater lernte er das nötige Handwerkszeug zum Kochen. Doch das wäre zu einfach und würde dem Anspruch, den einst Urgroßvater Don Donate Simone geschaffen hatte, nicht gerecht.
Kreativität und Leidenschaft
Manuel Caporale kreiert in seiner „Enoteca 1918“ „Gerichte mit Persönlichkeit“, wie er selbst sagt. Sein Credo ist es, kreativ zu sein. Und noch etwas gehört zu seiner Philosophie: Er möchte Menschen glücklich machen. Mit echter Leidenschaft für Produkte, Speisen und Getränke. Davon zeugt, nicht zuletzt, die Weinauswahl.
Ort der Harmonie
So ist das Restaurant, natürlich ebenfalls gelegen im berühmten Ausgehviertel Santa Catalina, mehr als ein Treffpunkt köstlicher Speisen. Es ist ein Ort, der Harmonie, Wärme und Chic ausstrahlt, ästhetisch, fein und, nicht zuletzt, gemütlich. Essen wird hier zelebriert, ohne viel Schnickschnack, dafür mit viel Liebe zum Detail und italienischer Herzlichkeit.
Highlight der Vorspeisen
Diese Momente drücken sich in der Vielfalt der Gerichte aus. Als Highlight der Vorspeisen gelten die Jakobsmuscheln an Maracuja-Frucht. Sie kommen mit Guanciale daher, jenem aromatischen, luftgetrockneten Speck aus dem Schweinebäckchen oder dem Schweinenacken. Eine Spezialität aus dem Latium, die hier auf mallorquinische Meeresfrüchte trifft. Begleitet das Ganze von einem feinen Selleriepüree.
Tataki und Austern
Und während der Gaumen noch in den wunderbaren Tiefen der Vorspeise verweilt, freut sich der Kopf bereits auf die Hauptgerichte. Zu nennen ist hier das marinierte Tataki aus dem Schweinerücken, zarte Scheibchen, die an Süßkartoffelcreme, Austernpilzen und Wasabi-Mayonnaise gereicht werden. Wer eher auf die Schätze des Meeres steht, wählt die Austern mit Passionsfrucht, begleitet von roten Garnelen und Thunfisch-Tatar mit Mango-Mayonnaise. Oder den Octopus mit einem feinen Püree aus schwarzen Kartoffeln, Reischips und einer Piquillo-Salsa.
Süßes zum Schluss
Kein Menu ohne ein köstliches Dessert zur Abrundung. Wer anders als ein Italiener könnte verstehen, was der Gast begehrt? Wir empfehlen die Tiramisu aus Gianduia. Dabei handelt es sich um eine Schokoladenmischung mit einem 30-prozentigen Anteil an Haselnusspaste. Sie wurde während der Regentschaft Napoleons in Turin erfunden.
Die „Enoteca 1918“ ist mehr als ein Stück italienischer Esskultur mit dem Hauch von Internationalität. Wer hier einkehrt, wird persönlicher Gast der Familie. Das ist eine echte Auszeichnung. Nicht nur auf dem Teller.
Enoteca 1918
C./de la Fàbrica, 3
07013 Palma de Mallorca
Tel. 871 531 372
www.enoteca1918.com
Marc Fischer
