Auch ohne Miss Daisy und ihren Chauffeur gehört US-Schauspieler Morgan Freeman zu den wohl bekanntesten Gästen des „Sandro Restaurante“ im Stadtviertel El Camp del Serralta von Palma de Mallorca. Man könnte auch den spanischen König Felipe nennen, dem kein Zacken aus der Krone fiel, um auf eine Pizza vorbeizuschauen. Sandro hat sie alle. Vor allem hat er sie alle glücklich gemacht und kulinarisch begeistert. Bei all der Prominenz könnte sich Sandro als „In Lokal“ oder Luxusgastro bezeichnen. Macht er aber nicht.
Italien im Herzen
Genau das zeichnet das Restaurant aus. Sandro und sein Team sind mit ihrer schicken Location gepflegt bodenständig geblieben. Natürlich ist das Lokal etwas anderes als die Pizzeria an der Ecke, die Pasta à la Mama und Insalata mista auf traditionell grün-weiß-roten Tischdecken serviert. Das kann natürlich auch schön und geschmackvoll daherkommen, reißt aber keinen Gast mehr wirklich vom Stuhl. Im „Sandro“ trägt Sandro die italienische Heimat im Herzen. Und sicherlich auch auf der Zunge.
Den Rahmen des Lokals beschreibt der Chef des Hauses als „einfach“ und „elegant“. Ein dezenter Hinweis auf das, was uns erwartet. Jeder Gast soll sich wie zuhause fühlen. Das Ambiente lässt sich mit dem Wort „schick“ auf den Punkt bringen.
Ehrlich ungekünstelt
Nichts ist übertrieben, alles hingegen wohl durchdacht und auf ein notwendiges Minimum optischer Eindrücke beschränkt. Der wahre Genuss entsteht eben am Gaumen, so die Philosophie des „Sandro“.
Die moderne, in hellen Farben gestaltete Einrichtung macht das Vita nicht nur dolce sondern spensierato.
Indirekte Beleuchtung spiegelt sich in den Gläsern und auf dem Besteck. Gastfreundschaft wird in Form liebevoll gedeckter Tische und einer ungezwungenen Atomsphäre buchstabiert. Nichts ist pompös oder erzwungen, sondern herrlich unkompliziert und doch edel.
Vielfalt am Gaumen
Im Fokus der Speisen steht – wie sollte es anders sein – Italien. Aber Sandro wäre nicht ein hervorragender Gastronom, wenn er nicht die traditionellen Gerichte um einiges ergänzen würde. So bringen seine Küchenchefs mediterrane und individuelle Einflüsse in ihre Kreationen ein. Unnötig zu sagen, dass die verwendeten Produkte von höchster Qualität und Frische sind.
Sandro kann auf einen reichen, gastronomischen Erfahrungsschatz blicken. Einst kochte er im legendären „Tristan“ auf. Inzwischen hat er seine Liebe zur Küche und zu Gästen im eigenen Lokal nochmals veredelt.
Karte aus Genusswelten
Als Starter empfehlen wir zum Beispiel das Garnelen-Carpaccio mit „pico de Gallo“, Avocado und Citrus-Vinaigrette. Alternative wären die gebackenen Auberginen mit Tomatensauce, Büffelmozzarella und Basilikum.
Eine wunderbare Kombination italienischer und mallorquinischen Küche sind die hausgemachten Ravioli (bella Italia), gefüllt mit zarten Schweinebäckchen (cocina mallorquina). Eine scharfe Angelegenheit sind – abgesehen vom Namen – die Linguine alla Puttanesca mit frischer Tomatensauce mit Sardellen, schwarzen Kalamata-Oliven, Kapern und Knoblauch, ergänzt durch eben jene besagte Würze.
Auch vegetarische Gerichte sind für Sandro (k)eine Kunst. Unsere kulinarischen Tipps lauten „Casio e Pepe“ – Rigatoni mit Pecorino-Sauce und Pfeffer, verfeinert mit zusätzlichem Pecorino – oder das Risotto mit Steinpilzen und frischem, schwarzem Trüffel.